[Rezension] … und plötzlich Pilger
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Inhalt
Klappentext: Einsame Buchten, endlose Strände und eine traumhafte Steilküste – der Camino del Norte im Norden Spaniens ist einer von zahlreichen Jakobswegen, die nach Santiago de Compostela führen. Johannes Zenker hat sich 2019 ziemlich blauäugig und ohne jede Wandererfahrung auf diese 830 km lange Reise begeben. Im Gepäck hat er die großen Fragen: Er möchte herausfinden, was er wirklich im Leben braucht. Und was ihn langfristig zufrieden macht. Also tauscht er die Bequemlichkeit seiner gewohnten All-inclusive-Urlaube gegen den rauen Pilgeralltag ein und findet unterwegs die Antworten, nach denen er gesucht hat – und sogar noch einige mehr. Eine unglaublich amüsant geschriebene, mitreißende Reise voller verrückter, kurioser Erlebnisse und überraschender Erkenntnisse, bei der alles, was man zum Leben braucht, in einen Rucksack passt.
Meinung
Auf dieses Buch bin ich zufällig beim Stöbern gestoßen und irgendwie hat es mich direkt angesprochen. Denn wer meine Lese-Gewohnheiten nur ein klitzekleines kleines bisschen verfolgt, wird schnell sehen, dass bei mir Romantik im Vordergrund steht, was dieses Buch ja definitiv nicht hat.
Trotzdem hab ich das Buch gelesen und bin ehrlich gesagt positiv überrascht. Der Autor- also auch der Pilger selbst, hat es geschrieben und ich mochte den Schreibstil sehr.
Was ich daran mochte ist, dass das erlebte locker geschildert wird. Heißt, es wurden keine mega komplizierten Fachbegriffe verwendet, oder ewig lange um den heißen Brei herumgeredet, oder eben geschrieben. So lässt sich das Buch locker und leicht lesen und Johannes lässt seine Leser an seinem Erlebnis teilhaben.
Ein weiterer Punkt, den ich wahnsinnig mochte, sind die ironischen Momente, in denen er sich ein klein wenig selbst aufzieht oder lustige Vergleiche von sich gibt.
ZITAT, Kapitel „1“ Pos 57: Meine Zuversicht, diesen 830 Kilometer langen Fußmarsch zu überstehen, beruht einzig und allein darauf, dass es auch Rentner schaffen.
Humor, ganz nach meinem Geschmack. Durch all die Eindrücke, die toll geschildert sind und auch visuell vom Besten gegeben werden, macht das Lesen einfach Spaß. Einige Erlebnisse des Autors, die besonders hervorgehoben werden, habe ich doch direkt einmal bei Google gestalkt.
Also ist das Buch auch durchaus spannend, da man bei den Schuhen, oder den kurz geratenen Regenponcho nie genau weiß, was einem als nächstes erwartet.
Die Charaktere die der Autor beim Pilgern begegnet, sind ebenfalls liebevoll und realistisch geschildert, sind es ja auch reale Personen.
Ich bin kein gläubiger Mensch und doch fand ich die Thematik toll umgesetzt. Das innere grübeln, der Weg Gott zu finden oder vielleicht einfach zu sich selbst, fand ich toll und interessant.
Kleiner Bonus gab es am Ende des Buches, in dem man tolle Bilder der Reise sehen kann. Wunderschöne Einblicke sind zu sehen, die das erlebte noch einmal vors Auge ruft und selbst als Leser ein klein wenig wehmütig zurücklässt.
Fazit
Ein Buch, das so ganz aus meinem Beuteschema fällt und mich trotzdem begeistern konnte. Durch den lockeren Schreibstil, der Humor der ganz auf meiner Wellenlänge liegt und die Spannung durch tolle Erlebnisse, hat es wahnsinnig Spaß gemacht den Autor auf seiner Pilger-Wanderung zu begleiten. Die Thematik ist toll, auch wenn man nicht an Gott glaubt oder ihn erst finden möchte. Von mir daher 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Hallo Viki,
ich musste ja beim Lesen des Zitates auch Schmunzeln. So muss man das vermutlich auch sehen. Wobei ich fürchte, dass man die Rentner da nicht unterschätzen sollte. Meine Bewunderung hat auf jeden Fall jeder, der so eine Reise in Angriff nimmt und sie auch erfolgreich besteht. (Ich bin ja so gar nicht der Wandertyp.)
Ich denke, dass solch eine lange Reise auf jeden Fall einige wertvolle Erfahrungen mit sich bringt und kann mir gut vorstellen, dass dieses Buch sehr spannend zu lesen war.
Liebe Grüße
Tanja
Hallo,
zuerst einmal vielen Dank für dein Kommentar. Ich denke auch das man Rentner hier unterschätzt und das muss er auf seiner Reise ja auch selbst feststellen. Ich denke nur an den alten Mann mit seinem Rucksack vorne und hinten für das Gleichgewicht. Zwar wirklich nicht mein Genre, trotzdem toll zu lesen.
Liebe Grüße
Viki