[Rezension] Die Sonnenfeuer-Ballade, Band 1: A Song to Raise a Storm

[Rezension] Die Sonnenfeuer-Ballade, Band 1: A Song to Raise a Storm

November 1, 2023 Aus Von Viktoria162003

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Inhalt

Klappentext: Städte, Siedlungen und Straßen gehören den Menschen, die Wälder jedoch sind das Reich der Qidhe, der magischen Wesen. So will es das umstrittene und streng durchgesetzte Friedensabkommen. Aber Sintha pfeift auf diese Gesetze. Halb Mensch, halb Qidhe muss sie sich ohnehin mit dem Misstrauen beider Welten herumschlagen – besonders mit dem der Vakàr, einem dunklen magischen Volk, das die Einhaltung des Friedensabkommens erbarmungslos überwacht. Als eines Tages ein Schneesturm aufzieht und Sintha gezwungen ist, in einem menschlichen Gasthof Schutz zu suchen, ändert sich für sie alles. Denn in dem eingeschneiten Dörfchen ist ein Mord geschehen und ausgerechnet der gefürchtete Anführerder Vakàr ist gekommen, um ihn aufzuklären. Mit Sintha im Sturm gefangen, wirft Arezander nun jedoch nicht nur ein Auge auf ihre ganz speziellen Fähigkeiten …

 

Meinung

Auf dieses Buch habe ich mich schon ewig gefreut. Die viele Werbung, die tollen Bilder, die von der Autorin gemalt wurde. Die Karte, die so toll aussieht … und dazu Julia Dippel ihr genialer Schreibstil. Das Buch ist aus der Perspektive von Sintha alias Sin geschrieben.

Sintha, eine halb Qidhe versucht sich und ihre Familie über Wasser zu halten. Dabei lebt sie versteckt, denn als halb Qidhe gilt sie als gejagt – besonders von den Vakar. Durch besondere Ereignisse gerät sie aber genau an diese und lernt dabei Arezander kennen.

Der Anfang des Buches war wirklich klasse, es war spannend und ich fand es unglaublich interessant diese wunderschöne Welt, voll mit Magie und neuen Wesen kennenzulernen. Natürlich war es anfangs etwas viel und ich hab immer mal in den hinteren Seiten im Glossar spicken müssen. Doch mit der Zeit findet man sich auch gut ohne zurecht.

Wie im Klappentext schon verraten, landet Sin in einem Gasthaus und ist dort für mehrere Tage, dank eines Schneesturmes, eingeschlossen. Natürlich ist Arezander ebenfalls dort mit seiner Gefolgschaft, um einen Mord aufzuklären, wobei hier natürlich mehr dahinter steckt. Da der Sir der Sirs oder einfach gesagt, nicht dumm ist, findet er schnell heraus, was Sin ist.

Hier fängt es dann auch gleich an bei den beiden zu knistern/funken und das nicht nur sprichwörtlich. Anders als in den anderen Julia Dippel Büchern geht es hier eindeutig mehr zur Sache, was man mit dem beigefügten QR-Code im Buch dann auch schnell zu lesen bekommt. Ein hin und her zwischen den beiden – was man schon wörtliches Vorspiel nennen könnte. Sie locken und necken sich, fordern sich dabei heraus … das kann man mögen, muss es aber auch nicht. Daher eindeutig Geschmacksache, mich hat es ehrlich gesagt erst nach dem Lesen ein wenig gestört, da ich finde, dass anderes dafür ein wenig auf der Strecke geblieben ist. Dazu aber später mehr.

Die Romanze an sich hat mir allerdings wiederum sehr gefallen. Ich mochte es, dass Arezander, Sin so zappeln lässt und dass auch Enttäuschung dabei ist, denn das sorgte für Herzklopfen. Gleichzeitig finde ich es toll, wie die Autorin ihre Charaktere so beschreibt, dass, selbst wenn man nicht aus deren Perspektive liest, doch herauslesen kann, dass Sin Arezander unter die Haut geht. Auch wenn er sie ein wenig ausnutzt, um an seine Ziele zu kommen. Das hat einen leichten Geschmack wie bei ihren anderen Büchern – besonders Cassardim wo Noár auch zweideutig mit Amaia spielt.

 

Seite 413: Ich habe nicht mit dir geschlafen, um deinen Bann zu entkommen. Das hätte ohnehin nicht funktioniert, denn du hast mich lange davor in deinen Bann gezogen.

 

Hier dann auch mein Kritikpunkt, denn durch den wirklich langen Aufenthalt im Gasthaus, um dort eben gefühlt alles über Sin und ihren Charakter zu erfahren (Ihre Begabung, Ihre Haare usw. …), um den Mordfall aufzudecken und eben den eigentlichen roten Faden der Geschichte zu ergründen, ging das Setting drauf, wie ich finde. Ich hätte zu gerne viel mehr von dieser Welt außerhalb des Gasthofes gelesen, von der man anfänglich schon kurz schnuppern durfte.

Dabei hätte ich mir eben im Nachhinein gewünscht, mehr davon lesen zu können, als diese vielen Spannungen zwischen Sin und Arezander. Das hat mich tatsächlich beim Sacken lassen der Geschichte und darüber nachdenken, etwas gestört. Umso glücklicher bin ich gewesen, als es Sin mit den anderen dann endlich aus dem Schneegestöber heraufgeschafft hat.

Zurück in dieser magischen Welt kommen dann aber natürlich neue Probleme. Das ganze schaukelt sich so weit auf, um mit einem lauten Knall zu enden. Überraschend wie ich finde und bei mir definitiv für neue Spekulationen sorgte. Ich bin wirklich gespannt, was als Nächstes kommt.

Die Charaktere sind schön geworden, wie ich finde. Sin eine selbstbewusste Frau, die sich allerdings mit ihrem Können erst einmal finden muss. Bisher lebt sie eher versteckt und in Angst vor ihren magischen Kräften. Dabei wächst sie immer weiter über sich hinaus. Arezander… gut aussehend und doch ziemlich verschlossen. Man kann seine Beweggründe immer nur erahnen und wird manchmal dann doch ein wenig an der Nase herumgeführt. Auch die Nebencharaktere sind schön geworden und auch hier bin ich gespannt, ob man noch ein wenig mehr über sie erfahren wird.

 

Fazit

Die Vorfreude war gigantisch und das eigentliche lesen ging dann viel zu schnell vorbei. Ich finde das Buch toll, mag die Geschichte und die Charaktere. Auch die Romanze hat mir wirklich sehr gut gefallen, leider ist dadurch das drumherum – und hier mein ich besonders diese magische Welt – ein wenig zu kurz gekommen. Der Aufenthalt im Gasthof fühlte sich ewig an. Ich denke, dass der zweite Teil besser wird, da nicht mehr so viel Seiten für viel Erklärungen draufgehen. Von mir gibt es daher 4 Sterne.

4 von 5

4 Sterne

 

Ein herzliches Dankeschön geht ein meine Freundin die mit mir Gemeinsam das Buch gelesen hat.  Wo ich das Buch trotz meiner Kritik 4 Sterne vergeben habe, schwankte sie tatsächlich mit 2 oder 3 Sterne ;).