[Interview] Maja Keaton

[Interview] Maja Keaton

März 20, 2023 Aus Von Viktoria162003

Maja Keaton

Maja Keaton (geb. 1963, aber still happily alive) wurde als Vielfruchtmarmelade (beteiligte Nationen: Mongolei, Österreich, Kasachstan, Frankreich, Deutschland, Niederlande) am Rande des Ruhrgebiets geboren. Die Frau liebt fast alle Arten von Literatur, besonders aber Liebesromane. Ein guter Liebesroman enthält ihrer Meinung nach eine gehörige Portion Romantik, ist lustig und hat ein Happy End. Sie weigert sich, andere Liebesromane zu schreiben.

Dafür bildet sie sich ein zu wissen, was Liebe ist. Nämlich:
Wenn du nicht mehr weißt, wo dir der Kopf steht. Vor Glück. Oder weil du noch die Blütenblätter aus dem Kopf vom Gänseblümchen rupfst. Oder weil du nicht mehr so genau weißt, ob du selbst das Gänseblümchen bist. Oder so.

 

Einmal Herzlichen Dank für die Zeit die Sie sich genommen haben um die Fragen zu beantworten.


 

1. Wie sind Sie auf das Buch: Zwei wie Mokka und Sahne gekommen?

Ich wollte eine Liebesgeschichte mit Software-Entwicklern in den Hauptrollen schreiben. Da ich selbst Software entwickele und ein paar Entwicklern begegnet bin, dachte ich mir, das könnte witzig werden. Von dahin bis zum Titel war es nicht weit, da ausnahmslos alle Leute aus der Branche, die ich kenne, Kaffee-Junkies sind.
2. Sind Sie selbst eine leidenschaftliche Kaffee/Mokka Trinkerin, oder was mögen Sie selbst so?

Ich wollte mir diese Kaffeetrinkerei (Espresso mit viel Milch) schon oft abgewöhnen. Soll ja nicht so gut sein für’s Bindegewebe. Aber dann hab ich’s mir mal angesehen, also mein Bindegewebe, und entschieden: Zu spät. Wobei auch die viele Milch ja nicht so gut ist, jedenfalls nicht für die Waage. Aber dann denke ich mir immer: Besser den ganzen Tag Kaffee als schon morgens mit Campari anfangen.

3. Der größte Teil des Buches Spielt ja in Cancún, sind Sie selbst schon einmal dort gewesen oder warum ist Ihre Wahl gerade auf diesen Ort gefallen?

Ja. Auf einem Kongress, und zwar in exakt dem Hotel, das auch im Buch vorkommt. Es war traumhaft, wenn ich mir solche Luxushotels auch sonst nicht leisten kann und es dort für mich auch eine Nummer zu fein ist. Aber es handelte sich glücklicherweise um eine Einladung.
4. Nun angenommen Sie währen Emma, für wen der beiden Charmeure hätten Sie sich entschieden? Mokka oder Sahne?

Puh. Für Sahne sprechen die coolen Tattoos, das Selbstbewusstsein (obwohl er ja einmal so tut, als wäre es damit nicht so weit her), die Lockerheit und die ewig gute Laune. Für Mokka sprechen die netten Ideen, auf die er kommt, um Emma zu ködern. Darf man auch zwei haben? Ich hab ehrlich überlegt, ob ich das Buch nicht so ausgehen lassen, hab’s dann aber gelassen, weil es vielleicht irgendwie zu viel ist für eine normale Frau. Ich hoffe auch, mein Freund liest das hier nicht.
5. Emma ist ja eine Spiele- Entwicklerin, gibt es ein Spiel das Sie gerne selbst Spielen?

Gleiches Problem wie mit dem Kaffee. Vor tausend Jahren hab ich mal KAISER gespielt. Und nachdem ich KAISERIN geworden war und bereits in Begriff war, anderen Computerspielen zu verfallen, damit aufgehört. Seitdem lösche ich von jedem neuen Computer sofort diese verdammten Kartenspiele und Mine-Sweeper und das ganze Zeug und genieße Spiele nur noch aus zweiter Hand, wenn mir jemand davon erzählt.
6. Wie kommen Ihre Charaktere zustande? Schweben sie Ihnen einfach im Kopf herum oder gibt es Personen in Ihrem Umfeld die Sie auf die Idee kommen lassen?

Alles aus dem Kopf. Wenngleich da ja immer nur das drin ist, was da mal irgendwie über diesen Trichter oder so reingekommen ist. Also, ich bilde mir ein, mir alles auszudenken, bin aber schon das ein oder andere Jahrzehnt auf der Welt. Vielleicht bastele ich mir die Leute auch so zusammen, wie sie mir gefallen. Ja, mein Freund ist irgendwie eine Mischung aus Mokka und Sahne
7. Haben Sie im Buch einen Lieblingscharakter und wenn ja welchen und warum?

Emma, weil sie gleichermaßen ein bisschen verpeilt ist und trotzdem ihr Leben voll im Griff hat und mutig ist.

8. Eine Frage die ich immer gerne stellt, was liest eine Autorin am Liebsten selbst. Daher Haben Sie ein Lieblings Buch oder eine/n Lieblings Autor/in?

Abgesehen von Fachbüchern für Sex lese ich fast alle Genres, von Bestseller-Autoren, Literaturnobelpreisträgern, größeren Selfies wie Emily Bold (ah, das Piratenbuch ist so toll) bis hin zu eher unbekannten Autoren wie z.B. Nikola Hotel, Jeremy Schaller, die m.E. eine große Zukunft haben könnten, wenn denn endlich mal ein Verlag auf sie aufmerksam würde und sich ihrer annähme. Ein Buch hat mich ganz besonders beeindruckt, und zwar „Das fünfte Kind“ von Doris Lessing. Was aber nicht heißt, dass es nichts vergleichbar Gutes gäbe. Ich finde, man muss jedes Buch in seinem Genre sehen. Horror finde ich z.B. von Stephen King ganz toll. Wie viele andere mag ich Kerstin Gier für Frauenromane, Cecilia Ahern für die große Liebe, den Sparks für Schmalz. Enid Blyton war in meiner Kindheit der Hit, dann die Angelique-Bücher und alle Heftchen-Romane (muss ich mich jetzt schämen?).
9. Gibt es irgendwelche Rituale wie z.B. einen besonderen Ort oder Kaffee/Tee den Sie zum Schreiben benötigen?

Nö. Schreiben kann ich immer und überall. Wenn ich müde bin oder die Sache stockt, trinke ich Kaffee und stopfe tonnenweise Süßigkeiten in mich rein. Dann geht’s wieder.
10. Gibt es ein neues Projekt an dem Sie Arbeiten? Und wen Ja würden/dürfen Sie uns etwas darüber verraten?

Ja. Mit meinem nächsten Buch liege ich gerade in den Endzügen. Es wird hoffentlich im Mai fertig. Titel: Lieb mich, wenn du kannst. Es geht um die Wahlberlinerin Nina, die aus einem Kappesdorf in der niederrheinischen Pampa stammt, und um den Wahl-Dörfler Johannes „Jo“, der aus Hamburg kommt. Ninas fünfte Beziehung, von der sie und ihre Mutter glaubten, sie würde mit einer Hochzeit enden, zerbricht. Jo wurde von seiner Frau verlassen, weil sie mit dem Landleben nicht klar kam. Und jetzt steht der Tierarzt blöd da, weil es wegen frühzeitiger Verheiratungen und Landflucht weit und breit keine unverheiratete Frau in seinem Alter gibt. Und da kommt Ninas Mutter auf eine Idee …

;D tolle Antworten… ich hätte mich selbst auch nicht zwischen Mokka und Sahne entscheiden können, da kann ich ihnen nur zustimmen 😉
 
 
 
Vielen Herzlichen Dank noch einmal für das Beantworten der Fragen!

 

Übertrag vom alten Blog, 30.04.2014