[Rezension] Er&Sie. Anatomie einer Liebe
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Inhalt
Klappentext: Er ist ein erfolgreicher, ungarischer Schriftsteller, gelangweilt vom Leben und der Liebe. SIE ist eine junge, rastlose Malerin auf der Suche nach Inspiration und einem Neuanfang. Etwas scheint sie zu verbinden, eine Anziehung, die sich nicht leugnen lässt. Die beiden gehen einander nicht mehr aus dem Kopf. Zwei Menschen, die Tür an Tür wohnen und auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben. Bis das Schicksal zuschlägt.
Meinung
Die Autorin hat einen sehr schönen Schreibstil, so lässt sich das Buch flüssig lesen. Geschrieben wird das ganze Buch aus der Sicht von „Er“ und „Sie“. Überrascht hat mich das Buch, dass es hier wohl noch eine zweite Geschichte gibt, die in der Vergangenheit 1858 spielt.
Der Wechsel der Charaktere ist sehr schön zu unterscheiden, meist durch ein neues Kapitel mit Er oder Sie als Überschrift und dem Datum. Ich hätte mir vielleicht hin und wieder einen Öfteren Wechsel der Perspektive gewünscht, denn manchmal wenn Sie oder eben Er von einem gemeinsamen treffen berichten, kann es einige Seiten dauern (in dem auch eine Menge Zeit vergehen kann) bis man das Ganze dann aus der Perspektive des jeweils anderen erlebt.
Aber kommen wir einmal genauer zur ersten Story. Die Geschichte mit der Malerin und dem Autoren hat mir sehr gut gefallen, jedoch gab es auch ein paar Punkte die nicht ganz meinen Geschmack getroffen haben. Zuerst einmal ist es sehr Interessant zu erfahren wie die Gefühlswelt der beide aussieht. Ich finde hier stecken sehr viele Emotionen drin und beim Lesen hatte ich das Gefühl das es eine Art „Seelen-Striptease“ gewesen ist, denn es geht ganz schön in die Tiefe.
Was mir einerseits gefallen hat, ist das man hier wirklich eine Achterbahn der Gefühle erlebt, aber das andere ist, das man auch eine Menge zu lesen bekommt und ich hin und wieder ein klitzekleines bisschen das Gefühl von Langatmigkeit hatte.
Die Romanze darin fand ich sehr schön, ich mochte es wie sich beide näher kommen und sich dann doch wieder etwas voneinander entfernen. Dieses Gefühlschaos sorgte für Spannung, da man wirklich nicht voraussehen kann was wohl als nächstes passiert.
Gleichzeitig bin ich aber eine totale Romantikerin und Liebe eben Liebesgeschichten und ich persönlich hätte mir einfach ein paar treffen mehr von den beiden gewünscht, eine Detailreicheres aufeinander treffe das nicht nur durch Gefühle beschrieben wird und ein wenig mehr Happy End darin.
Kommen wir zur zweiten Geschichte, die hier ein wenig etwas Magisches an sich hat und ich mir nicht ganz sicher bin, ob es schon in Richtung Magie/Bestimmung geht? Auch hatte ich das Gefühl das es einen kleinen Zusammenhang zur ersten Story gab? Die Geschichte hat mir gut gefallen. Aber auch hier gab es wieder ein paar Punkte die nicht ganz meinen Geschmack getroffen haben.
Diese Geschichte wird ebenfalls aus mehreren Perspektiven geschildert, anders wie bei der ersten Geschichte, bin ich hier aber immer ein klein wenig durcheinander geraten (trotz toller Überschrift), da es eben mehrere Charaktere sind. Für mich dann gleich zu Beginn schon etwas zu viele, ich konnte nicht gleich von Anfang an feststellen welche wirklich wichtig für die Geschichte sind und kam mir etwas überfordert vor (aber das wird sicherlich nicht jedem passieren!).
Jedoch nach und nach lernt man die Charaktere besser kenne und eben auch zu unterscheiden.
Was mir hier aber besser gefallen hat wie bei der ersten Geschichte ist, dass man zwar ebenfalls viel über die Gefühle der Charaktere erfährt man aber trotzdem noch ein wenig mehr von der „Außenwelt“ miterlebt und nicht nur von deren Gefühlslage.
Von der Romanze her schlägt natürlich wieder die Romantikerin in mir durch und auch wenn ich die Geschichten anfangs richtig toll gefunden habe, so gefällt mir deren Verlauf nicht ganz… was aber eindeutig Geschmackssache ist…
Die Charaktere erhalten ebenfalls ein gut von mir. Auch wenn man viel Gefühl von ihnen miterlebt und ihnen schon fast auf den Grund der Seele Blicken kann, so fehlte mir einfach ein wenig mehr Beschreibung um diese herum. So hatte ich das Gefühl ihnen einerseits „nahe“ zu sein und sie doch wieder nicht recht zu kennen.
Fazit
Ein wirklich wunderschönes Buch mit sehr viel Gefühl und einen tollen Schreibstil von der Autorin. Für mich aber doch noch etwas ungewöhnlich, da man bei der ersten Geschichte doch mehr Einblick in das „innere“ der Charaktere hat wie von dessen Umgebung. Daher vergebe ich 3 Sterne, denn mir fehlte einfach noch ein wenig mehr Beschreibung von deren „Außenwelt“, ein wenig Aktion und auch einmal etwas das mich zum Lachen gebracht hätte.
Übertrag: 16.07.2015